"Effort used to be the way - Now stopping is the way"

"Effort used to be the way - Now stopping is the way" (Soham)

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"Früher war Anstrengung der Weg.

Heute ist Anhalten/Innehalten der Weg". (Soham)

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Für mich persönlich ist dies einer der wichtigsten Sätze aus dem Buch "You are" des spirituellen Lehrers Soham.

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Für mich ist dieses Anhalten, dieses Stoppen eines der schwierigsten Dinge überhaupt, die es für mich zu lernen und zu üben gilt - denn es bricht komplett mit meiner Konditionierung, also mit allem, was ich von Klein auf in meine Zellen aufgesaugt habe. 

Und das ist eben das Gegenteil des Stoppens. 

Es ist das "Schaffe, Schaffe...(erstaunlicherweise ist das "...Häusle baue" an mir vorbei gezogen, das fand ich irgendwie schon immer doof😂🤷) meiner zum Teil schwäbischen und "preußischen" Vorfahren und der Gesellschaft insgesamt, in die ich hineingeboren wurde - und das ich komplett verinnerlicht habe. Und es ist erstaunlich hartnäckig, das kleine Mist-Ding.😂🤦

Dieses "Schaffe, schaffe..", also Arbeit, Machen, Tun, ist eine Art "Glaubenssatz", aber eben keiner, den ich nur in meinem Kopf "glaube", sondern einer, der im tiefsten Grund mein Verhalten steuert, wenn ich nicht vollständig präsent bin. 


Und ein Glaubenssatz, an dem sich unsere gesamte (westliche) Gesellschaft orientiert, denn die "Macher" sind bei uns hoch im Kurs. 

Wir sind stolz darauf, wenn wir als Solche bezeichnet werden, und checken dabei nicht im Ansatz, dass dieses Machen, diese Art von Tun und Aktivität, auf unser Funktionieren und unser Leistung-Erbringen für unsere (neoliberale) Wirtschaftsgesellschaft abzielt und uns immer weiter entfernt von unserem (bewussten) Sein.


Um in der Lage zu sein, zu diesem SEIN zurück zu kehren, braucht es das "Stoppen". Ein STOPP im Tun, im Rasen und Rennen. Eine (regelmäßige) Pause. Ein Anhalten. Ein Innehalten in unserem Tun. Manchmal auch ein Nichts-Tun. Ein Ignorieren der eigenen Gedanken-Schleifen. Ein Atmen (naja gut, nicht nur Eins🙄..). Ein Fühlen. Ein Anwesend-Werden im eigenen Körper. Manchmal auch ein anhaltendes Gar-Nichts-Mehr-Tun. 


Aber da kriegen wir schon das berühmte "P" in die Augen, wie man in Hamburg so sagt. Die PANIK. 

"Waaaas, ich soll aufhören mit meinem Tun!? Etwa Faulenzen!? Blöd Rumsitzen oder gar Liegen!? Arrgh, das geht doch nicht. Das machen doch nur Asis so. Oder Weicheier. Softies, Spinner und Schwurbler. Ökos. Total ungeil, unsexy und uncool. Aber ICH doch nicht. Nix für die Coolen, Geilen und Harten unter uns. Nix für die Checker, Winner. Nur was für Nix-Blicker, Looser.😂 Außerdem - So viel Zeit hat doch keiner. Dafür habe ich viel zu viel Energie. Das kann ich auch garnicht. Da wird mir ja langweilig. Außerdem habe ich viel zu viel zu tun."...etc.

So oder so ähnlich meckert dann der konditionierte Verstand recht schnell.

Und noch wesentlicher - wenn wir uns tatsächlich auf das Innehalten oder Stoppen einlassen, kommen mit einem Mal all die ungeliebten und ungefühlten Körperempfindungen in uns hoch, vor denen wir doch mit unserem äußeren und inneren Tun (Gedanken des konditionierten Verstandes) so beständig und erfolgreich davon laufen. 

Und da wir genau das nicht aushalten können und wollen, machen wir eben einfach immer so weiter wie bisher. 


Bis vielleicht, wenn wir Glück haben, das Leben auf die ein oder andere Art eingreift und uns zu einer Pause oder zum STOPP bringt oder zwingt. Manchmal auch zum endgültigen STOPP.


Das STOPP des Lebens ist dann sehr schwer auszuhalten, weil wir es überhaupt nicht gewohnt sind und es nicht geübt haben, inne zu halten. Zu Atmen. Zu Fühlen. Bewusst zu Sein. 


Aber in diesem bewussten Sein und Atmen, in diesem Fühlen, liegt Leben verborgen.

 

In diesem Sein, Atmen und Fühlen liegt Liebe verborgen. 


Wollen wir sie echt verpassen?


Danke für die Erinnerung, Soham. 🙏❤️