"There's a crack in everything - that's how the light gets in" (Leonard Cohen, ich vermute frei nach Rumi - "Die Wunde ist der Ort, wo das Licht einfällt").
Ich mag diesen Satz. Schon immer.
Und erst jetzt verstehe ich ihn mit meinem ganzen Körper. Ich kann fühlen, was er bedeutet.
Es läuft ein Riss durch alles und alle. Wir alle tragen eine Wunde/n in uns.
Und wenn wir uns ihnen zuwenden, beanspruchen uns diese Wunden stark. Denn sie sind mit sehr viel Schmerz, Trauer und Wut verbunden. Und es kostet viel Kraft und Mut, sich ihnen zu stellen.
Mein (Ur-)Trauma und die damit einhergehenden Gefühle im Körper, die mich die letzten zwei Monate stark beansprucht haben, waren erst schön und freudig und aufregend und dann haben sie mich gestresst, gebeutelt, geschmerzt, später genervt und irgendwann wie "mürbe" gemacht.
Und durch dieses "Mürbe-machen" ist, wieder, eine Öffnung in mir geschehen.
Es gibt verschieden tiefe Grade, in denen man seine Gefühle im Körper fühlen kann. Je nachdem, wie sehr man wirklich bereit ist, zu fühlen, was da ist. Und wenn man diesem ganzen Scheiss in sich selbst lange genug nicht mehr ausweicht..
Kann es geschehen, dass man eine Ebene tiefer sinkt.
Dorthin, wo die Stille wohnt. In Einem Selbst.
Jene Stille, die fließt.
Durch alle Zellen im eigenen Körper.
Und das Stille...
spricht.
"JA".
Es ist ein JA im gesamten Körper. In allen Seins-Ebenen. In allen Schichten. In allen Knochen, Muskeln, Zellen, Organen und was da sonst noch so ist. In aller Energie, die ICH BIN.
Sogar in allem um mich herum.
Es ist dieses All-umfassende JA, das mich jetzt durchdringt und durchfließt.
Ich weiß nicht, wann ich es je so deutlich gefühlt habe.
Dieses JA des Lebens zu mir, in mir, für mich.
Dieses JA von mir für mich.
Dieses JA von allen, die vor mir und mit mir waren und es sind.
Dieses JA ist wie eine Geburt, bei der das, was in mir ist, endlich auf dieser Erde ankommen darf. Etwas darf landen. In mir und in dieser Welt. Immer mehr, immer weiter.
Und mir wird im wahrsten Sinne des Wortes bewusst, dass alles, aber auch wirklich ALLES, in mir und an mir seine Daseins-Berechtigung hat. Seinen eigenen Sinn.
Alles an und in meinem Körper. In dem ich mich lange Zeit meines Lebens nicht wohlgefühlt habe.
Alle Eigenschaften meines sogenannten Charakters, die ich mit mir trage. Und auch hier gibt es Manche, die mir nicht wahnsinnig gut gefällt.
Alles ist aus einem bestimmten Grund HIER. IN MIR.
Weil es, tatsächlich, so sein soll.
Weil ICH, tatsächlich, GENAU SO SEIN SOLL, wie ICH BIN.
Mit all dem, was ich als "Makel" an mir und in mir sehe.
Die Scheisse ist gar keine Scheisse, sondern Gold.
Denn GENAU SO. Macht es Sinn.
Und NUR SO.
Für das, was ich HIER und JETZT, in dieser Inkarnation, zu erfahren bereit bin.
Und ohne meine Wunde, ohne diesen Riss in mir, in uns allen, könnte ich, könnten WIR ALLE, es NIE ERFAHREN.
...
Wie abgefahren. 😅🙏❤️
Das lädt glatt zum Feiern ein. 💃🥳😆