Wie Tief Gehen Wir?

Wie tief gehen wir?


Erneut bemerke ich, dass etwas zu fließen beginnt, wenn sich meine eigene Kapazität ausdehnt, neben Freude auch alles Andere in mir selbst mit mehr Liebe halten zu lernen.


Das, was sich gut anfühlt, existiert wie neben dem, was sich nicht gut anfühlt, und quasi durch es hindurch. Etwas beginnt sich zu entspannen, wenn ich alle Gefühle als Teile eines Ganzen wahrnehmen kann, das beständig durch mich fließt und sich mal von der einen, und Mal von der anderen Seite zeigt.


Allerdings kann das, was sich gut anfühlt, erst in dem Maße zu etwas in mir werden, das sich  Zu-Frieden-heit nennt, wenn ich dem, was in mir gerade kämpft, mit der gleichen Freundlichkeit in mir die Hand halten kann, wie dem, was sich gut anfühlt. 


Ich gehe soweit zu sagen - denn ich erfahre es in mir selbst - dass die Tiefe der Freude, die wir fähig sind, in uns selbst zu fühlen, nur so weit reicht, wie die Tiefe der Trauer, die wir fähig sind, in uns selbst zu halten.


Und da wir alle ja so gerne guten Gefühlen nachjagen und die Entscheidung für unsere Handlungen oft unbewusst danach ausrichten, ist für mich die einzige Frage, die es wert ist, gestellt zu werden - 


Wie tief sind wir in der Lage, zu gehen? 


Wie tief und wie weit sind wir in der Lage, sanft und geduldig zu werden mit all dem Schmodder in uns? 


Wie viel Güte und Sanftmut können wir ent-decken und ent-wickeln in uns, gegenüber all dem, was wir nicht haben wollen in uns?


Die Kapazität an liebevoller Tiefe (Empathie), die wir in uns selbst fähig sind, mit uns selbst zu entwickeln, spiegelt sich unmittelbar in der Fähigkeit zur liebevollen Tiefe (Empathie) mit dem Menschen, der vor oder neben mir steht.


Wie viel kann in mir selbst für mich fließen, wie weit kann der Raum in mir werden - und wie weit kann er sich dementsprechend auf Dich ausdehnen?


Und wie viel Fließen kann in Dir für Dich entstehen, wie weit kann sich Dein Raum in Dir für Dich ausdehnen - und dementsprechend für mich oder für jedes andere Gegenüber?

🙏❤️🙏